Aber bitte mit Pause! So unterstützt Du Deine Gesundheit

Autorin: Marcella Bader-Blukott

Wir kennen sie alle, die Tage, an denen uns nur eins hilft: Entspannung. Oft müssen wir uns das fest vornehmen, alles planen. Aber mal ehrlich, so ein Wellness-Tag zu Hause ist zwar ganz wunderbar und stimuliert definitiv das Immunsystem, eine positive Langzeitwirkung für die Gesundheit erreichen wir damit nicht unbedingt. Viel besser sind dagegen Dinge, die wir täglich tun können, um eine gesunde Routine zu kreieren. Das finden auch unsere Lehrer. Sie verraten Euch deshalb ihre ganz persönlichen Gesundheitstipps – einfach, effektiv und mit Suchtpotential.

1. Finde Deine Morgenroutine

Christiana Charalambous
Christiana Charalambous empfiehlt Morgens den Körper abzuklopfen oder einfach mal zu tanzen - macht glücklich und vertreibt Sorgen.

„Zunächst trinke ich ein Glas warmes Wasser und reinige im Anschluss meine Zunge mit einem Zungenschaber. Dann setze ich die Nasendusche mit Salz an, das pflegt die Schleimhäute und hilft bei Allergien.“ Christiana Charalambous setzt ganz auf eine ayurvedische Grundreinigung, um ihr Immunsystem zu unterstützen. Auch das Ölziehen ist Teil ihrer täglichen Routine: Hierfür verwendet sie am liebsten Kokosöl, das vor allem die gesunde Mundflora aufrechterhält und zudem, gerade nach dem Schlafen, zur Mundhygiene beiträgt. Ebenfalls entgiftend und zusätzlich fokussierend ist für sie Kapalabhati. Ein bis drei Runden genügen, um jede Zelle des Körpers mit frischer Energie zu versorgen. Gerade für die Lungen sind Atemübungen wie diese wichtig, um ihre Kapazität auszuschöpfen. Bei Stress und Anspannung atmen wir meist flach, was auf Dauer Lunge und Immunsystem anfälliger für Erreger macht. Eine gesunde Atemtechnik ist auch beim Singen eines Mantras hilfreich. „Je nach Zeit lasse ich eine kurze Praxis einfließen oder ich schüttele mich einmal richtig aus und klopfe mich ab (regt den Kreislauf an, bewegt die Flüssigkeiten im Körper- vor allem Lymphe und Faszien) oder ich lege Musik auf und tanze (macht glücklich und vertreibt Sorgen).“

2. Spring unter die kalte Dusche

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Chidinma Kocher ist ein Fan der kalten Dusche.

Der nächste Tipp lässt sich ganz ohne Mehraufwand beim täglichen Duschen einarbeiten. Egal wann – eine warme Dusche ist ein absoluter Seelenschmeichler. Und was der Seele guttut, kommt auch der Gesundheit zugute. Stellt Euch vor, wie Euch das warme Wasser Nacken und Rücken hinunterläuft. Gänsehaut! Sicherlich ist es Euch dabei schon passiert, dass ihr versehentlich den Wasserhahn verwechselt: Plötzlich reißt Euch eiskaltes Wasser aus den Duschträumen. Keinen Bock drauf? Ganz anders sieht das Chidinma Kocher, denn ihr bester Tipp ist kaltes Duschen. „Für viele ist dieser Tipp bereits fester Bestandteil der Morgenroutine. Kalt duschen war für mich am Anfang eine totale Überwindung, doch jetzt möchte ich nicht mehr ohne den frischen „Schock“ am Morgen!“ Wer es bereits ausprobiert hat, weiß: Wechselduschen sind besser als jeder Kaffee, denn sie machen nicht nur wach, sie stimulieren ganz wunderbar unser Immunsystem. „Die kühle Dusche bringt noch viele weitere Vorteile: Sie verbessert die Durchblutung, wirkt entzündungshemmend, reduziert Schmerzen, erhöht tatsächlich die Fettverbrennung und bringt bessere Schilddrüsenwerte.“ Ganz Mutige können natürlich sofort das volle Kalt-Dusch-Programm fahren, aber ein Schritt-für-Schritt Prinzip ist besonders für Anfänger empfehlenswert und vor allem erfolgsversprechend. „Du wirst schnell sehen, dass du von Mal zu Mal widerstandsfähiger bist, im Körper und Geist.“

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3. Bleibe im Jetzt und spüre den Moment

Sarah Wieck
Sarah Wieck fragt: Was ist Jetzt?

Aber keine Sorge, auch für sanfte Gemüter gibt es Einiges, was unserem Körper hilft, in Balance zu bleiben. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen können. Wir Rotieren und Hetzen, wir Sorgen und nehmen eine Milliarde Eindrücke am Tag wahr. Und jeder Einzelne macht etwas mit uns, ob wir wollen, oder nicht. Obwohl, nein, so ganz richtig ist das nicht. Denn allein unsere Gedanken erzeugen Emotionen. Und Emotionen erzeugen wiederum eine Körperreaktion. Sind wir also gestresst oder verärgert, beeinflusst das unseren Atem, unsere Herzfrequenz und unseren Hormonhaushalt. Was Andere jedoch sehen ist unsere Mimik. „Auch mit den Augen können wir lächeln. Verbindet euch mit euren Mitmenschen, schenkt ihnen ein Lächeln!“, empfiehlt Sarah Wieck. Sie beschäftigt sich mit der Frage: Was ist Jetzt? „Verbindet euch mit euch selbst im gegenwärtigen Moment, indem ihr euren Atem beobachtet. Bewegt euch, verbindet euch mit eurem lebendigen Körper. Gebt all dem, was sich zeigt, Raum. Alles darf sein, nichts ist falsch oder schlecht. Spürt den Moment in seiner reichen Fülle, in seiner stillen Leere oder in all den möglichen Facetten dazwischen.“ Der Fokus auf das Jetzt hilft uns also mit den kleinen und großen Ungewissheiten des Lebens umgehen zu können. Das Wichtigste dabei ist in jedem Fall das Positive im Fokus zu behalten. Grübeleien können schnell zum Immun-Killer werden, wenn sich diese manifestieren.

4. Meditiere und tu Deiner Seele etwas Gutes

Meditation
Schon ein paar Minuten Meditation am Tag können unser Leben bereichern.

Eine gute Technik für ein gegenwärtiges Sein ist dabei die Meditation. Nicht nur für Sarah Wieck, sondern auch für Nora Sundmann und Judith Mateffy ist sie ein essenzieller Bestandteil im Alltag. Für Judith Mateffy ist Meditation fester Bestandteil ihrer morgendlichen Routine: „Ich mag den sanften Einstieg in den Tag und praktiziere gerne nach meiner ayurvedischen Morgenroutine, tibetisches Heilyoga oder auch Lu Yong genannt. Hier dreht sich alles um den Energiefluss und die Durchlässigkeit im Körper. Es folgt Nadi Shodana mit anschließender Meditation, meine Basis für den Tag.“

Judith Mateffy
Judith Mateffy

Nora Sundmann empfiehlt für den Meditationseinstieg: „Suche die Stille vor äußeren und inneren Ablenkungen und lasse dir Zeit und Raum, um dich auf ruhiges und gleichmäßiges Atmen zu konzentrieren. Jetzt ist die perfekte Gelegenheit, mit einer täglichen Meditationspraxis zu beginnen. Schon 15 Minuten pro Tag sind alles, was du brauchst, um die Vorteile zu nutzen. Du musst buchstäblich gar nichts tun! Es gibt so viele verschiedene Arten zu meditieren. Wenn du gerade erst anfängst, empfehle ich dir die Solfreggio-Frequenzen zu hören, während du bequem mit geschlossenen Augen sitzt. Meditationspräferenzen sind sehr unterschiedlich, aber wenn du einmal etwas gefunden hast, das zu dir passt, wirst du schnell ein tiefes Gefühl der Ruhe und Verbundenheit versprüren.“

Meditation ist Medizin für die Seele. Immer mehr wissenschaftliche Studien untermauern dieses Statement. Meditation sollte sich dabei vollkommen gut anfühlen und nicht zum Muss werden. „Bereits 15 Minuten am Tag genügen, um die Vorteile zu spüren.“ Der Meditationseinstieg ist heutzutage wirklich leicht, denn es gibt Apps, YouTube-Videos und Playlists für all diejenigen, denen es noch schwer fällt in kompletter Stille mit sich selbst zu sein und zur Ruhe zu kommen. Nora Sundman nutzt dabei gern Transzendentale Meditation, da sich diese ganz besonders auf das Bewusstsein der Geistestätigkeit konzentriert und somit das Loslassen eines jeden entstehenden Gedankens erleichtert. Unser Gehirn hat dann also mal Pause und schon allein diese Vorstellung führt bereits zur kleinen Entspannung.

Mein Tipp für alle Meditierenden ist der Weg in die Natur. Ich nutze dabei gern mein Smartphone, um die Natur in ihrer ganzen Klangfacette festzuhalten. Kommt ihr während eines Waldspaziergangs in den Regen, zückt das Handy und nehmt den Regen mit einer Audio Recording App auf. Auch an windigen Tagen ist das Rauschen der Blätter eine tolle Art, um später genau in diesen Moment der Stille zurückkehren zu können. Oft beende ich meine Tonaufnahme mit ganz persönlichen Worten an mich selbst oder einem ebenso wirksamen Namasté. Der Specht, der während der Aufnahme den Baumstamm bearbeitet, zaubert mir ganz automatisch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

5. Tanke frische Luft sooft es geht

Laura Ritter
Laura Ritter genießt den Gang in die Natur und empfiehlt sooft es geht, vor allem kurze Wege zu Fuß zu unternehmen.

Wenn es um den Gang in die Natur geht, sind sich auch Sarah Wieck, Judith Mateffy, Christiana Charalambous und Laura Ritter einig. Ab, raus mit uns! Hierbei können wir uns nicht nur im Social Distancing üben, sondern auch zu unseren natürlichen Wurzeln zurückkehren. Frische Luft versorgt uns außerdem mit Sauerstoff, der einen natürlicher Radikalfänger darstellt, und Sonnenschein kurbelt die körpereige Vitamin D3-Produktion an, die erheblich zur Steigerung unseres Serotonin-Spiegel beiträgt. Serotonin bewirkt ein Glücksgefühl und ist zudem auch in Schokolade enthalten. Ja, ihr hört richtig. Schokolade ist also ein tägliches Muss, natürlich in Maßen und am besten mit einem hohen Kakaoanteil. Der tägliche Gang nach draußen muss allerdings kein kleiner Marathon sein, es genügen bereits kurze Wege. Laura Ritter: „Ich versuche jeden Tag, und wenn es auch nur kurz ist, etwas Bewegung an der frischen Luft zu bekommen. Sei es mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, zu Fuß zum Einkaufen, eine kurze Runde im Kiez oder im Park laufen oder einfach eine Station früher aus der U-Bahn aussteigen und dafür ein paar Schritte mehr laufen.“ Also ich finde das ist absolut machbar.

6. Integriere eine regelmäßige Yogapraxis in Deinen Alltag

Eugenia Hooge
Eugenia Hooge in Balasana

Zuletzt kommen wir zu dem, was uns schon beim Lesen dieses Blogs verbindet: Yoga. Egal wie lang – eine tägliche Praxis ist lebensverändernd. Doch selbst zwei- bis dreimal pro Woche praktiziert, hat Yoga tolle Benefits für uns. Gezielt entspannend und entschleunigend wirkt dabei Balasana, die Stellung des Kindes. Eugenia Hooge erklärt: „Manchmal ist alles zu viel und es ist auch völlig okay, einfach mal nichts zu tun und sich ein paar Momente ganz für sich zu nehmen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen von eigenen oder fremden Erwartungen. Dafür eignet sich Balasana. Diese Asana beruhigt den Körper, den Geist und die Nerven. Sie hilft auch, den Atem zu vertiefen und so wieder Kraft zu sammeln. Hier die Variante mit den Armen nach vorne ausgestreckt, eine andere Variante ist es, die Arme neben dem Körper abzulegen. Sollte die Stirn nicht die Matte berühren einfach einen Yoga Block nehmen oder ein Kissen.“

7. Last but not least: Gönn Dir, was Dir gut tut

Achten wir also auf unseren Atem, besinnen uns ein paar Momente auf uns und die Umwelt, die um uns lebt, tun wir bereits viel, um unseren Körper zu stärken. Der Körper ist unser Tempel, in dem Seele und Geist im Gleichgewicht hausen. Als Geschöpfe dieser wunderschönen Erde sollten wir deshalb regelmäßig ein Rendezvous mit uns selbst vereinbaren, draußen im Freien, wo wir den besten Zugang zu allen lebenswichtigen Energien haben. Ganz wunderbar ist hierbei, dass wir uns zu nichts zwingen müssen (außer vielleicht zur kalten Dusche), da all diese Dinge für uns Menschen etwas ganz Natürliches sind. Verlieren wir dennoch mal die Verbindung, hilft ein Blick aus dem Fenster: unsere heimischen Tiere zeigen uns, was wir brauchen. Selbst der schlummernde Stubentiger gibt uns einen stillen Hinweis auf das, was wir nicht vergessen dürfen. Bevor ich Euch jetzt in das Entdecken der Glücksgefühle und Wohltaten entlasse, habe ich noch einen letzten Tipp: Denkt bitte auch ans Gönnen! Gönnt euch Soul-Food. Es darf hier ruhig bitte mal wirklich ungesund sein! Gönnt Euch Lachen, bis sich der Bauchmuskelkater meldet. Verwöhnt euch einfach mit Allem, was dem Kopf und Stress eine Pause beschert. Denn genau das ist es, was das Leben ausmacht.

Es darf auch mal ein Stück Schokolade oder ein Stück Kuchen sein.